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Brillenschlange Südasiatische Kobra Naga | |
von Wikipedia Die in dunklen Körben gehaltenen Tiere werden beim Öffnen des Deckels durch das einfallende Tageslicht geblendet und fixieren sich auf das erste bewegende Objekt, das sie (schlaftrunken) sehen, als potenziellen Gegner, welches meist die Flöte oder der Schlangenbeschwörer selbst ist. Die Schlange bedroht nun die sich rhythmisch hin- und her, vor- und zurückbewegende Flöte, wobei sie ihren Kopf stets nach den Bewegungen derselben ausrichtet, um jederzeit zubeißen zu können, falls sich der Gegner auf Bissdistanz (etwa 30 Zentimeter) nähert. Ihr scheinbarer Tanz ist also zunächst eine bloße Abwehrstellung im Rahmen des arttypischen Verteidigungsschemas der jeweiligen Schlangenart. Wegen ihres gespreizten Halses in dieser Position werden oft Kobras, vor allem Brillenschlangen, zum Beschwören verwendet (beeindruckt die Zuschauer mehr als eine Viper). Ein zusätzlicher beliebter Trick des Schlangenbeschwörers besteht dann darin, der Flöte eine Kobra-ähnliche Gestalt zu geben, etwa durch Einarbeiten eines bemalten Flaschenkürbis in die Flöte (siehe Bild rechts), der für die Zuschauer wie ein vermeintlicher Resonanzkörper des Instrumentes wirkt. Für die Kobra selbst ähnelt der verzierte Kürbis jedoch einem drohenden Artgenossen, was zusätzlich zum Abwehrverhalten noch deren Balz- und Konkurrenzverhalten provoziert. Ein weiterer möglicher Trick ist das Anbringen eines ins Beutespektrum der Schlange fallenden Gegenstandes am Ende der Flöte, bzw. an einer Verlängerung derselben, etwa ein Fellbüschel, eine Vogelfeder oder eine dunkle glänzende Holzkugel (Bild rechts). Damit wird zusätzlich noch das Jagdverhalten der Schlange ausgelöst. Wenn alle besagten Methoden zusammen oder nacheinander angewendet werden, bewirkt dies bei der Kobra anscheinend eine Art Überreizung ihrer scharfen Sinne: Beschwörer = vermeintlicher Fressfeind = Angst und Drohgebärde, kobraähnliche Flöte (Kürbis) = vermeintlicher Sexualpartner = Erregung, Interesse und Balzverhalten, außerdem möglicher gleichgeschlechtlicher Rivale = Zorn und Revierkämpfe, vermeintliches Beutetier (Fellstreifen, Holzkugel) = Appetit und Jagdverhalten (Killer-Instinkt). Wenn einige dieser Reize oder alle zugleich die Schlange beeinflussen, scheint sie geistig überfordert zu sein und verharrt über längere Zeit in einem Tanz, da sie nicht weiß, welchem ihrer Bedürfnisse sie zuerst folgen soll. Sie wartet ab, ob sich ein Favorit aus diesen für sie widersprüchlichen und verwirrenden Reizen herauskristallisiert. |
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